Von Aremark nehme ich zunächst Kurs auf eine spezielle Ecke auf der schwedischen Seite der Grenze. Es geht über eine Schotterpiste über die grüne Grenze, mit Kamerüberwachung, mitten im Wald, auf beiden Seiten, rüber nach Bastnäs. Die wenigen Häuschen des Ortes würden eher keien Besucher hierherlocken, zumal der Zugang, ebenfalls Schotterpiste, eine Sackgasse ist. 12 km rein und auch wieder raus.
Derümtheit erlangte der Ort durch zwei Brüder. Diese haben eine „Notsituation“ der benachbarten Norweger erkannt. Es gab in Norwegen in den 50er-Jahren eine sehr hohe Steuer auf importierte PKW’s. So sollte die eigene Produktion unterstützt werden. Auf Teile von PKW’s gab es dies Steuer nicht. Die schwedischen Brüder haben also PKW’s zerlegt und die Teile nach Norwegen exportiert. Dort wurden aus den Teilen wieder fahrtüchtige Autos. Das Geschäft lief wohl ganz gut, etwa 2000 Fahrzeuge lagen bald rund um ihr Anwesen verteilt. Da liegen sie heute noch.
Norwegen gab irgendwann bei der Steuer für PKW-Importe nach, das Geschäft des Geschwisterpaares versiegte. Das muss so in den frühen 70er gewesen sein, es lässt sich an den jüngsten noch erkennbaren Schrotthaufen erkennen.
Die Autos verrotten nun vor Ort und liefern ein bizarres Bild über die Vergänglichkeit auch von harten Teilen. Kunsstoffe kamen damals in den PKW nur ganz begrenzt vor, so gammelt dort eben in der Hauptsache das Blech der Karossen. Der wirklich sehenswerte Ort ist inzwischen geschützt, man überlässt alleine der Natur die zukünftigen Veränderungen.
Ich hatte in verschiedenen reiseberichten über Skandinavien von dem Platz erfahren, meine Routenplanung passte nun ganz gut dazu. Beim für mich kürzesten Weg über die 25 km Schotterpiste und über die Grenze ist mir zwar sehr warm geworden, es hat sich jedoch gelohnt.
Der Kurs geht nun weiter auf Süd-Süd-West. Über zunchst noch kleinere Straßen, später auf der Autobahn laufe ich gegen 15 Uhr in Göteborg ein. Mein Dampfer nach Fredrikshavn läuft dort am Abend aus. Die Wartezeit verbringe ich in einem kleinen Park, nicht unweit vom Hafen.