Der Norden Deutschlands ist erreicht. Eindeutig. Die auf dem Land verteilten Katen, die großen Bauernhöfe mit den geziegelten Mauern. Die Weite, die Luft. Einfach schön. Das Szenario ist aufgestellt unter düsteren Wolken, welche sich jedoch heute mächtig bemühen ihr Innerstes nicht preiszugeben. Einfach nett.
Von Bad Zwischenahn sitzt der Kurs zunächst auf Nordost, der Jadebusen muss umfahren werden. Parallel zur Weser führt die Route nach Nordenham und nach Blexen. Von dort setzt eine Weserfähre nach Bremerhaven über. Frontal schippern wir auf die Skyline der mir wohlbekannten Hafenstadt zu. Links davon, im Grau des Wetters, die unzähligen Containerkräne. 15°C es ist irgendwie ungemütlich, das Frühstück müsste noch erledigt werden. Passt jedoch erst weiter draußen auf dem Land, auf dem Weg nach Wischhafen. Sehr schön: Ich rolle an einer fast 3 km langen Autoschlange vorbei bis nach vorne zum Fähranleger. Bis zu 2 Stunden stehen die Leute da im Stau. Angebot und Nachfrage passen nicht zusammen. Die zahlreichen LKW benötigen noch mal mehr Platz auf der Fähre.
Durch Brunsbüttel, über den Nordostseekanal geht es bald an der Küste entlang durch die beeindruckenden Windparks. Die bei uns in BaWü bekannten Windmühlenansammlungen sind damit nicht vergleichbar. Dicht gestaffelt stehen sie da in der Landschaft. Aufgestellt, als hätte jemand ein Bündel Windräder in der Hand haltend, diese nach Belieben verteilt in den Boden gepikst. Fast unheimlich das Gefühl in diese Maschinenfronten hineinzufahren.
Dagebüll, einige wenige Häuser, versammelt am Fähranleger. Gebaut für die Versorgung der nach Amrum und Föhr reisenden Touristen. Nun ein eigenständiger Ferienort. Ein Hotel bietet Stellplätze für Camper, so komme auch ich unter. Am Abend noch lecker Fisch. Indes versucht sich der Wind, unter Zuhilfenahme der himmelhohen Laubbäume, in Serenaden. Sehr entspannend.