Hirtshals Fährhafen der Fjordline. Ein schicker Katamaran legt an und wird zunächst entleert. Norwegische Touristen kommen hier in Dänemark an und verteilen sich vermutlich in den nächsten Tagen in Richtung Süden.
Etwa drei Dutzend Motorräder warten aufs Boarding, welches dann auch zügig vonstatten geht. Spannende Rampen müssen befahren werden bis unser Deck erreicht wird. Emsige Matrosen zeigen uns mit deutlichen Handzeichen wie und wo das Motorrad abgestellt wird. Alles klar zum Ablegen. Der Pott kommt nur kurz ins Schaukeln.
Nachdem die Maschinen auf Marschgeschwindigkeit und der Trägheit der Fähre nichts mehr entgegensetzt werden kann, sind wir mit über 60 km/h unterwegs. Das Schiff pflügt durch die Wellen und eilt so in Richtung der norwegischen Küste. Die Fahrt scheint ausgebucht zu sein, jeder freie Meter im Bauch des Schiffes ist mit Fahrzeugen belegt. Pünktlich kommen wir in Kristiansand an. Nach dem üblichen Ausladestau geht es locker weiter in Richtung Südkap, nach Lindesnes. Ein scharfer Wind erwartet uns dort am Leuchtfeuer, er vermittelt uns ein Gefühl für die mühsame Arbeit an solch einer Landmarke. Diese wird hier mit Texten auf Bildtafeln nachvollziehbar erklärt. Die Entstehung des Leuchtfeuers ist da noch bemerkenswert, ist doch der König, um 1680 herum, dem Verlangen der Seefahrer nach einem Feuer an der Küste nachgekommen. Der passende Ort am Südkap wurde eingerichtet und Kohlen wurden in England bestellt. Diese kamen jedoch nie an. Keine Kohle, kein Feuer. Erst etwa 70 Jahre später wurde ein zweiter Versuch unternommen.
Von Lindesnes nach Lysebotn, so der Plan. Rund 185 km nördlich von hier. Kälte und Müdigkeit verhindern das und wir finden einen sehr schönnen Campingplatz bei Svindeland/Feda. Dort bekommen wir ein feines Hüttchen für die Nacht.
Nett war, dass ein Vater-Tochter-Gespann, beide auf Motorrädern unterwegs, getroffen auf der Fähre, genau die gleichen Umstände erlebten. Wir trafen uns dann auf diesem Platz wieder. Wenig später wurde klar, das der Zufall immer noch von diversen Faktoren mitbestimmt wird. Die beiden fahren nach dem gleichen Tourenbuch wie wir.