Ein phantastischer Fahrtag liegt hinter mir. Gleich nach dem netten Frühstück erfreue ich mich an dem vor mir liegenden Wegstück des Aurjosvegen. Gestern 42km heute der Rest mit 20km Schotterpiste. Es läuft gut, die meiste Zeit geht es bergab bis hinunter ins Eikesdal. Treffe auf halbem Weg noch zwei Enduristen, die haben die Nacht am Rand der Piste verbracht. Sie raten mir im voraus liegenden Tunnel, der macht einen „Bogen“ von 360°, äusserst vorsichtig zu fahren. Es sei sehr slippery und dazu stockdunkel. Ich beherzige den Hinweis und komme ohne Probleme durch. Einmal mehr bin ich begeistert von dem Superlicht der BMW.
Aber auch die Morgensonne bemüht sich, sie beleuchtet das Gelände ideal, eine wunderschöne Stimmung kompensiert meinen Stress mit dem losen Schotter unter den Rädern. Besser kann sich eine Bergwelt nicht präsentieren, es ist einfach perfekt. Mit einem Jubelschrei der Freude begrüße ich den ersten Asphalt und verabschiede mich von einem fahrtechnisch anspruchsvollen, jedoch unglaublich schönem Erlebnis.
Es folgt die Fahrt über leere Straßen durch das Eikesdal. Die Straße liegt am östlichen Ufer des 20 km langen Sees. Auch auf diesem Stück Weg zeigt die Sonne, was sie draufhat. Hinter jeder Biegung der Straße, nach jedem Tunnel leuchtet ein weiterer Berg vor mir auf, in der Abfolge wie bei einer Diashow.
Leere Straßen, am südlichen Ufer des Langfjorden, bis Andalsnes. Der Ort ist gerade gefüllt mit Touristen vom Aida-Schiff, welches hier verweilt.
Von dort nehme ich einen südöstlichen Kurs über die E136, diese führt durch das Tal der Rauma. Am Rande werden diverse Sehenswürdigkeiten geboten, unter anderem die höchste Steilwand Europas und ein Wasserfall, der Slettafossen, in einer Art Klamm.
Die E136 bringt mich nach Dombas, diverse Routen treffen sich hier, entsprechend die Warteschlange vor der Tolilette einer Tankstelle.
Einem Tipp für eine weitere Schotterpiste würde ich gerne noch nachgehen. Es ist der Einundalsvegen, er führt über 50 km auf 1000m Höhe durch eine Fjell-Landschaft.. Ich zögere mit der Umsetzung, da sich das Wetter gerade ändert, es wird am Nachmittag regnen. Die Oberfläche der Piste kann sich dadurch schnell zum Nachteil der Befahrbarkeit verändern. Am Beginn der Piste angekommen riskiere den Einstieg. Es ist noch trocken, die Sonne scheint und je nachdem wie es läuft schaffe ich die 50km noch unter trockenen Bedingungen. Der Trail lässt sich deutlich besser fahren als heute morgen noch der Aurjosvegen. Er ist breiter, hat nicht so steile Rampen und ist nicht so ausgesetzt. Macht also ne Menge Spaß.
Fast auf der gesamten Strecke habe ich eine genialen Rundumblick in die weite Fjell-Landschaft. Ein weiteres Highlight des Tages. der Rundumblick beschert mir auch eine Einschätzung, wann ich nass werde. Die Regenwand ist voraus deutlich zu sehen. Auf den letzen 15 km erwischt es mich dann auch. Die anfänglichen Befürchtungen, dass die Oberfläche weich werden könnte, treffen nicht ein. Es bleibt gut fahrbar bis zum Schluß. Bei dem Ort Folldal erreiche ich wieder feste Straßen und komme auf die E27 in das Tal der Atna. Hier fahre ich, bis ich auf einen Hinweis zu einem Campingplatz treffe. Das ist dann auch für die Nacht mein Platz.