Das erste Ziel am heutigen Morgen war die Kabelfabrik, „Kaapelitehdas“. Ein im Jahr 1939 in Betrieb genommenes Industriegebäude, welches ursprünglich von „Finnisch Cable Works“, später Nokia, für die Herstellung von Kabeln errichtet wurde. 1987 wurde es stillgelegt. Heute ist es eine Kulturfabrik. Neben einem Theater- und einem Restaurantmuseum enthält es auch ein Museum für Fotografie. Aktuell wurden verschiedene Installationen gezeigt, welche die modernen Möglichkeiten der Fotografie einbezieht.
Unter anderem wurde die Frage gestellt, welche Wirkung die sozialen Medien des Internets auf das Wesen der Fotografie haben. Die zwangsweise entstehende Redundanz der Bilder entkoppelt diese vollständig von dem ursprünglichen Sinn der Aufnahme, dem tatsächlich Erlebten. Das Bild verschwindet in einer Datenbank, wird geteilt mit der Welt, dient der Suche und Recherche. Fotografie ist nicht mehr das Festhalten von Erinnerungen. Die Fotografen erinnern sich möglicherweise nicht mehr an ihre Bilder oder sie unterliegen dem Versuch, mit ihren Bildern zu „führen“. In der zugehörigen Installation wurden redundante Bilder aus dem Internet gezeigt.
Einen wesentlichen Teil der Ausstellungsfläche nahm die Vorstellung von Agnes Varda in Anspruch, einer Filmemacherin und Fotografin.
Die Tram war heute wieder zu schnell. So hatte ich noch Zeit, mir die direkte Umgebung der Kabelfabrik anzuschauen. Vier markante Bürogebäude „HTC – High Tech Center“ sind dort zu entdecken.
Mit der Metro fuhr ich zurück in die City. Sehr tief geht es hinunter zur U-Bahn. Ansonsten ? Na ja, wie in allen U-Bahnen dieser Welt. Über den Hauptbahnhof ging wieder hinaus aus dem Keller Helsinkis. Mit einem Spaziergang durch das Nobelviertel und einem hübschen Park, der sich dort anschliesst, beendete ich das heutige Programm.
