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2022-07-06 Mittwoch Tag 32 Inari

So also riecht Finnland. Ganz anders als Norwegen. Kurz nach dem Grenzübergang zu Finnland stoppte ich bei einem kleinen Coffee-Shop. Nach dem Öffnen des Visiers, kam mir dieser sympathische Duft unter die Nase. Finnland, sehr fein, dachte ich.
Den Becher Kaffee und ein kleines süßes Stückchen dazu, die Kombi passte zu der Sitzgruppe vor der Tür des Shops. Aha, daher weht der Wind, eine Räucherkerze, mehr eine Räucherspirale duftete da vor sich hin. Das tolle war: keine Mücken. Beim Absteigen vom Motorrad war ich bereits nach Sekunden detektiert, alle freien Hautflächen wurden gestürmt. Im Umkreis der rauchenden Spirale, kein einziges Stechgetier.
Der Abschied von Norwegen verlief über die ersten 50 km, einfach geradeaus. Dabei begleitete die Straße den Fluss Tanaelva, dieser wird dann bei „Utsjoki Nuorgam“ zum Grenzfluss der benachbarten Länder Norwegen und Finnland. Ein gewaltiges Gewässer, oft nicht von einem See zu unterscheiden, dann wieder sind große Sandbänke zu sehen, welche vermuten lassen, welchen zusätzlichen Platz die Wasserflächen bei Hochstand einnehmen. Der Flusslauf in seiner natürlichen Bahn, an Engstellen zwängen sich gewaltige Wassermassen unbändig talwärts. Der Fluss ist den Lachsfischern bestens bekannt. Mir kommen dabei die Bilder von im Wasser stehenden Bären in den Sinn, die einfach nur mit der Tatze draufhauen und dabei satte Beute machen.
Bei Utsjoki Nuorgam habe ich die Grenzbrücke erreicht und reise nach Finnland ein.
Lappland grün, hügelig, viel Wasser, sehr wenig Verkehr, Sicht auf eine anscheinend unendliche Weite. Mooriger Grund, sattes Grün, hin und wieder richtige Wälder, so die Eindrücke von der Straße aus betrachtet. Hier ist so wenig los und es geht so viel geradeaus, dass hier sogar mit 100 km/h gefahren werden darf.
Per Schild wurde auf ein kleines Museumsdorf hingewiesen. Einige Behausungen der Ureinwohner sind hier aufgebaut worden. Man darf sich ein Bild machen von dem kargen Leben der Einwohner. In den Holzhütten. Immer sehr dominant, ein im Wohnraum, aus Steinen gesetzter Kamin mit offener Befeuerung. Eine vermutlich lebenserhaltende Anlage in diesen Unterkünften. Kaum vorstellbar, darin die nachtdunklen Tage der Wintermonate verbringen zu müssen.
Tagesziel war Inari am gleichnamigen See. Ein abgelegener Ort, der sich als Wintersportort gemausert hat. Viele deutsche Skiurlauber kommen hierher. Der See, er ist der drittgrößte See Finnlands, bedeckt etwa 1000 km² und hat über 3000 Inseln. Der Bodensee passt da mehr als 2x rein. Lebenslanges Paddeln, hier kein Problem.
Inari selbst: Zwei Tankstellen, zwei Supermärkte, einige Restaurants, zwei Campingplätze und irgendwo noch Skipisten, die ich jedoch noch nicht ausmachen konnte.
All das erreichbar über zwei Straßen, die aus dem Nichts, aus der Weite Lapplands kommen.

Tana Bru bei Tana Bru. Tag 32
Nicht mehr ganz so gekärchert wie im Fjordnorwegen. Tag 32
Lappland, Wasser und Grün. Tag 32
Tanaelva, der Grenzfluss. Tag 32
Finnlandduft, hier war’s. Tag 32
Panorama bei Inari. Klicken und im neune Fenster anschauen.
Weit. Tag 32
Auch weit. Tag 32
Nur an der Straße, gelegentlich eine Hütte. Tag 32
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