Ein wunderschöner Fahrtag war das. Dass es so phantastisch werden würde, konnte ich am Morgen noch nicht ahnen. Das eigentliche Ereignis ist die Straße, die RV17, welche parallel zur norwegischen Küste verläuft. Wenn sie nicht bereits als Traumstraße gekürt ist, so wäre das aus meiner Sicht so bald wie möglich nachzuholen.
Vor dem Start stand noch der Entschluss, sollte ich erhöhte Temperatur haben, pausiere ich noch einen Tag. Also zuerst zur Apotheke und ein Thermometer, sowie einen Schnelltest besorgt. In der Anwendung verlief das Erste negativ, das Zweite positiv. So wie ich nach den Symptomen, welche ich seit 4 Tagen mit mir herumschleppte und danach schon vermutet habe, irgendwo sind mir Omikrons verabreicht worden.
Okay, bin geboostert, der Verlauf sei normalerweise mild und nach 5 bis 6 Tagen kann alles wieder gut sein, so die ergoogelten Infos dazu. So fühlte ich mich tatsächlich gleich ein wenig besser und das Fahren war stressfrei.
An der RV17 befand ich mich schon, es musste nun nur noch über die ersten 80 km die Küste erreicht werden. Auf die Möglichkeit eine vollkommen zur Küste parallel verlaufende Straße zu bauen, hat man dann doch verzichtet. Es hätte ja bedeutet, die Fjorde jeweils vollständig abzufahren. Stattdessen wurden das Wasser überbrückende Fähren eingerichtet. Das funktioniert wunderbar. Nur selten muss man länger auf den Anschluss warten. Sehr schön sind die dadurch entstehenden Pausen. Es gibt Kaffee, Tee und Kekse, dazu die Chance feinste Aussichten zu genießen.
Bei der Einreise ins Helgeland ist eine Fähre durch eine gigantische Hängebrücke ersetzt worden. Ein Kunstwerk, perfekt in die Landschaft integriert.
316 km, inklusive der Schiffskilometer, sind es heute geworden. Die Radroute „EuroVelo 1“ nimmt hier ebenfalls die RV17, so sind immer wieder tapfere Biker zu sehen, deutlich mehr als in den vergangenen Wochen. Tapfer, weil die Straße auch ein nicht unerhebliches Höhenprofil aufweist. Der „E1“ ist vom Nordkap, über 8165 km bis nach Sagres in Portugal ausgeschildert.