Kiemen, bei viel Wasser sollen die ganz nützlich sein. Bergen, in diesen Stunden unseres Aufenthaltes, wir bräuchten Kiemen.
Bergen, B wegnehmen, zwei tauschen = Regen. 2 m³ kommen hier runter, in welcher Zeit und auf welcher Fläche sagt der Reiseführer leider nicht, aber es scheint viel zu sein. Könnte, so heute gefühlt, auf 1 m²/Tag passen. Unsere Schirme laufen zur Topform auf.
Wir fahren am Morgen vom Campingplatz aus mit Bus und Straßenbahn in die City. Die Sehenwürdigkeiten liegen im kleinen, fusssläufigen Radius der Tram-Endhaltestelle. Auf dem täglich stattfindenden Fischmarkt, auf dem Torget direkt am Hafen, haben wir Chance uns die hiesigen Spezialitäten anbieten zu lassen. Wir lassen den Fisch jedoch links liegen und erfreuen uns an der weltbekannten, kunterbunten Front der 300 Jahre alten Hansehäuser.
Diese stehen am Vagen, dem Hafen von Bergen, fein säuberlich aufgereiht. Mehrere parallele Hauszeilen, kaum 3 Meter voneinander entfernt und abenteuerlich geschachtelt, sind hier zu bestaunen. Zwischen den Häuserreihen gibt es enge Gassen, die oben gerade so breit sind, dass ein wenig Tageslicht hineinfallen kann. Die Angebote sind am Tourismus orientiert. Souvenirläden, Kaffees und Restaurants laden zum shopen und geniessen ein. Die Häuser wurden errichtet von Kaufleuten, die mit der Hanse, auch mit Lübeck verbunden waren. Der Seehandel war Grundlage für den Reichtum der Stadt. Die Bewohner von Bergen fühlen sich auch heute noch als eigenständig und unabhängig vom norwegischen Hinterland. In Jahrhunderten der Entwicklung gab es kaum Verbindungen von der Küstenstadt ins Binnenland. Bergen ist aus eigener Kraft, unterstützt durch die Meeresfrüchte und dem Seehandel, hier vor allem mit England, entstanden. Man sagt, die Bergener hätten Norwegen erst kennengelernt, nachdem mit einer Bahnverbindung ein praktikabler Weg ins Land erschlossen wurde.
Wir lassen uns durch die Gassen treiben flanieren am Vagen, schauen uns die St.Mary-Kirke an, fahren mit der Standseilbahn auf den Floyen, 310 m über der Stadt. Von dort oben hat man eine traumhafte Aussicht auf Bergen. Der Weg hinunter ist wenig begangen, obwohl er viele weitere, sehr schöne grüne Fenster mit Ausblick bietet. Ein kleines Cafe beglückt uns am Ende mit einem Double-Cappucino. Es geht mit ÖPNV zurück zum Platz und zu unserer Hytta. Dort beginnen wir nach einer feinen Lachspfanne das Packen. Schon sehr früh wollen wir starten und morgen in Lom ankommen. Dazu freuen wir uns auf 20°C, die sollen auf der Fahrt dorthin erreicht werden, sagt der norwegische Wetterbericht.