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2022-06-24 Freitag Tag 20 Trondheim

2022-06-24 Freitag Tag 20

Trondheimtag, sinnvoll verknüpft mit einem Waschtag.
Trondheim, eine der großen Städte in Norwegen. Allein 20.000 Studenten bevölkern die Stadt, welche etwas kleiner ist als Freiburg.
Die Ursprünge gehen auf einen Thing-Platz zurück. Dann war da noch einer der vielen, herrschenden Olave, diesmal einer der frühen, welcher hier begraben wurde. Eine Holzkirche ist dann im Jahr 1070 über seinem Grab errichtet worden. Diese wurde über die nachfolgenden Jahrhunderte erweitert. Heute ist es der größte Sakralbau Norwegens. Bekannt als Nidaros-Dom. Groß und mächtig, perfekt für Krönungen, mit einem speziell für die Erlauchten eingerichteten Zutrittsportal. Beeindruckend, die Größe des Innenraums, die dürfte dem des Freiburger Münsters entsprechen. So’n hohen Turm zu bauen, das haben sie sich wohl nicht getraut. Oder der Vatikan hatte was dagegen.
Die zahlreichen Studenten, Naturwissenschaften werden hier geboten, liefern sicherlich einen nicht unerheblichen Anteil des urbanen Lebens.
Dass Norwegen ein reiches Land ist, ist auch hier unübersehbar. Es wurde sichtbar investiert in Stadtflächen, welche durch den Wandel der Industrialisierung, Werften, Fischfang, Erzverschiffung, ansonsten brach liegen würden. Moderne Wohnhäuser auf Werftgelände, schicke, in Einkaufszentren umgewandelte Fischhallen, sind Zeugnis dieser Wandlung. Am Ufer der Nidelva, welcher durch die Innenstadt mäandert, sind ehemalige, auf Holzpfählen errichtete Lagerhäuser zu eleganten Restaurants und Wohnungen umgebaut worden.
Die meisten Touristen, zumindest heute, scheinen aus den Kreuzfahrtschiffen zu purzeln. Bunt die Mischung, hektisches Einsammeln der Sehenswürdigkeiten, mit Schirmchen bewehrte Guides welche von großen Gruppen verfolgt werden, deuten darauf hin.
Das Thermometer zeigt am Mittag weit über 20°C, die Sonne scheint an einem klaren, blauen Himmel. Ein zartes Lüftchen weht. Genügend Merkmale, einen Waschtag einzulegen. Auf dem Platz ist nichts los, so kann ich mich an die Handwäsche machen. Kann eine Leine zwischen dem linken Außenspiegel des Motorrades und einem Zaun spannen, um darauf meine gewaschenen Socken präsentieren zu können. Ausgesprochen befriedigend das Ganze. Während es so dahin trocknet, kümmere ich mich um die im Küchenkoffer ausgelaufene Margarine. Aus so einem Zelt könnte man glatt eine Wärmepumpe basteln, beachtlich, wie sich darin die Wärme staut.
Gestern, am späten Abend, kamen noch drei E-Liegeradfahrer auf den Platz. Auffällig waren der  große Trailer an einem der Räder. Ein fast 1,5 m² großes Solarpanel war darauf montiert. Sie benötigen es, um unterwegs die Fahrradakkus aufzuladen. Die drei Franzosen sind seit 5 Monaten unterwegs, Frankreich, Portugal, Spanien, Griechenland, Deutschland, Dänemark, Schweden, wurden schon bereist. Sie wollen insgesamt 11 Monate durch Europa touren.
Heute kam noch ein BMW-Motorradfahrer auf den Platz, welcher vom Nordkap kommend zurück in die Schweiz reist. Praktisch, ich konnte ihn über meine bevorstehende Strecke befragen. Geplant ist die RV17 bis Bodo. Eine meist dem Küstenverlauf folgende Straße. Lücken in den Fjorden werden mit Fähren überbrückt. Das timing beim Befahren der RV17 kann so angepasst werden, dass man ohne längere Wartezeiten, immer auf wartende Fähren trifft. Mal schauen. Von Bodo aus geht es weiter mit dem Schiff zum Südende der Lofoten.
Es geht also weiter zum Breitengrade kreuzen, der Kurs liegt dabei von hier aus auf 35° Nordost.

Nidaros Dom. Tag 20
Nidaros Dom in trondheim. Tag 20
Nidaros Dom mit sicherlich raumfüllender Orgel. Tag 20
Festung oberhalb von Trondheim. Tag 20
Verladekran im Ruhestand. Tag 20
Ein Olav in Trondheim. Tag 20