Beim Weihnachtsmann übernachten, das geht in Rovaniemi. Der Ort liegt direkt am Polarkreis. Ein Radiosprecher hat sich vor einiger Zeit Gedanken gemacht, wo der Weihnachtsmann sein Zuhause hat. Er kam auf die Idee mit dem Polarkreis. Die Wahl fiel dann auf den Berg Korvatunturi. Zuerst nur eine Story, doch bald kam es zu dem Wunsch ihn dort auch besuchen zu können. Da der Berg nur schwer zugänglich ist, hat er in der Nähe von Rovaniemi ein Büro eröffnet. Mit einer Hütte fing es an, inzwischen ist es ein Dorf. Viele Parkplätze ringsherum, ein Hotel, mehrere Restaurants und natürlich das Haus von Santa Claus. Er tritt dort leibhaftig und täglich auf. Werde ich mir morgen mal anschauen. Der Hotelbetrieb bietet auch Cabins ( Mökkis, Hütten ) für die Unterbringung von Gästen an. Die Gelegenheit in unmittelbarer Nähe zum Weihnachtsmann die Nacht zu verbringen, fand ich in Anbetracht des Dauerregens sehr apart.
Cabin bezogen und gestaunt, im Bad ist eine Sauna installiert. Heute Mittag noch hatte ich darüber sinniert, wo in Finnland ich einen Saunabesuch machen könnte. Nun ist es so easy.
Jeder Finne verfügt über einen direkten, quasi fußläufig erreichbaren Zugang zu einer Sauna.
Die Fahrt hierher, eine Wiederholung der Eindrücke von gestern und vorgestern. Die Weite nahm kein Ende. Hügelig, sattes Grün, viel Wasser dazwischen, Straßen geradeaus. Tolles Wetter dazu. Einmal mehr: Phantastisch.
Auch nach drei Tagen Fahrt durch immer gleiches Gelände, ist es schwer sich vorzustellen, dass man, falls man von der Straße einfach weg spaziert, mehrere Wochen am Stück durch die Wildnis laufen kann, ohne auf Zivilisation zu treffen.
Erst etwa 170 km vor dem Polarkreis waren einzelne Flächen, parallel zur Straße, landwirtschaftlich genutzt.
Rentiere trugen auch heute wieder zur Unterhaltung bei. In einem kleinen Ort beobachtete ich ein Rudel, welches seelenruhig auf der Straße wandelte, sich vor einem Kreisverkehr auf einen Zebrastreifen ausrichtete um so die Straße queren zu können.
Nach nunmehr einigen Begegnungen mit diesen drolligen Tieren verläuft das Treffen auf freier Strecke stressfrei. Sie haben die Ruhe weg, scheuen nicht vor herannahenden Fahrzeugen. Bisher rannte nie ein Rentier ( es fehlt ja auch ein „n“ ) unvermittelt über die Straße. Man sieht sie früh genug und kann langsam passieren.
Also, seit heute wieder südlich vom Polarkreis.