Drücke "Enter", um den Text zu überspringen.

2024-08-01 Donnerstag Tag 34


Kurzer Hüttenabschied, genüssliches Frühstück und weiter gehts. Auch heute wieder mit dem Vorhaben soweit wie möglich parallel zu der in Richtung Süden führenden E6 zu fahren. Das geht schon ab dem Hüttenplatz los. Winzige Sträßchen laden zum cruisen ein. Wenig später passiert das, was eigentlich hätte schon lange passieren müssen. Ich sehe einen Elch.
Wir beide staunen gleichermassen über das unvermittelte Gegenüber. Etwa 10 m steht er vor mir direkt am Straßenrand, unschlüssig ob er noch vor mir queren kann. Er schaut, spitzt die Ohren, dreht sich um und trabt zurück in den Wald, von der Straße weg. Wow, wie groß die Elche doch sind. Ein kapitaler Hirsch wäre klein dagegen. Schätze mich glücklich ihn getroffen zu haben. Gestern noch habe ich es reklamiert, so viele Stunden in Skandinavien unterwegs und noch keinen Elch gesehen.

Etwas später bei einer Kaffepause an der Tanke treffe ich auf zwei Motorradfahrer. Ihre Westen verraten ihr Tun. Es ist ein Fahrlehrer mit seinem Schüler. Wir kommen über die BMW ins Gespräch. Ich erzähle stolz von meiner Elchsichtung und dass es meine erste war. Beide sind verwundert. Das wäre nun doch wirklich keine Seltenheit. Es gibt Zeiten, da sieht man sie andauernd. Hauptsächlich in den frühen Abendstunden kann man sie sehen. 30 – 40 Stück auf wenigen Kilometern. Okay. Ich glaube dass sie mir einen Elch aufbinden wollten.
Spannende war noch festzustellen, dass die Motorräder, welche für Fahrschulngen verwendet werden, für den Soziusplatz zusätzliche Griffe angebaut haben. Der Schüler steuert das Moped, der Fahrlehrer sitzt hinten drauf und kann mit den Griffen bremsen, bzw. die Kupplung betätigen. Nur in dieser Kombination darf in Norwegen unterrichtet werden. So wie bei uns, Fahrlehrer sitzt im hinterherfahrenden PKW, das wäre in Norwegen nicht zulässig.

Die Routenwahl lässt mich munter bleiben. Die kleinen Straßen sind natürlich fordernder was das Fahren betrifft. Es braucht deutlich mehr Aufmerksamkeit um immer schön auf dem Asphalt zu bleiben. Ich durchquere hohe Fjelllandschaften, später wechselt das Bild. Die Landshaft ist nun vergleichbar mit unserem Voralpenland. Sanft geschwungene, bewaldetete Höhenzüge und für Norwegen untypisch, Ackerbau und Weidebetrieb.
Nur auf kurzen Abschnitten muss ich wieder die „Autobahn“ nehmen. Ich erreiche am späten Nachmittag einen Campingplatz bei Verdalsora, das liegt 65 km nordöstlich von Trondheim. Mit dem Erreichen von Trondheim sehe ich einen Übergang von Nord- nach Südnorwegen.

Whitewater
Tankstelle im Nirgendwo
Norwegisches Fahrschulmotorrad. Fahrleher fährt als Sozius mit und kann kuppeln und bremsen.